Sport, Bewegung, körperliche Aktivität – stabilisierend und wohltuend für die Seele

Dass eine ausreichende Bewegung der Gesundheit zuträglich ist, weiß eigentlich jeder und sieht es auch ein. Nur die konsequente Umsetzung gelingt nicht jedem so recht. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Sport, Bewegung und körperliche Aktivität nicht nur auf der körperlichen Ebene enorme vorbeugende und therapeutische Effekte haben, sondern sich ebenso deutlich auf das psychische Wohlbefinden auswirken. Schon die alten Griechen rieten Melancholikern (wie Depressive früher genannt wurden) zu viel Bewegung und körperlicher Aktivität.

Mögliche positive Auswirkungen von körperlicher Aktivität auf:

  • Herz-Kreislaufsystem
  • Immunsystem
  • Selbstwertgefühl
  • Atmung
  • Hormonsystem
  • Selbstwirksamkeitsüberzeugung
  • Stoffwechsel
  • Nervensystem
  • spannungs
  • und angstlösend
  • Bewegungsapparat
  • Stimmungsaufhellung
  • Erhöhung von sozialen Kontakten
    (s. a.: GEK-Gesundheitsratgeber 2008)

Der sportlich Aktive kennt die unmittelbaren Auswirkungen von Bewegung:

  • Er fühlt sich ruhiger, ausgeglichener, selbstbewusster, fitter und gleichzeitig entspannter
  • grübelndes Gedankenkreisen verfliegt
  • Arger und Wut verrauchen
  • der Kopf ist klarer
  • die Stimmung hebt sich
  • Frustrationsgefühle verringern sich

Das sind zwar Kurzzeiteffekte, die jedoch bereits für sich genommen lohnenswert sind. Aber auch langfristig lohnt sich die mäßige, aber regelmäßige körperliche Aktivität. Studien haben hier nachweislich eine stimmungsaufhellende/antidepressive, angstlösende und entspannende Wirkung bestätigt und zwar für alle Altersgruppen. Bei leichten bis mittelschweren Depressionen zeigten hier Sport- und Bewegungsprogramme zum Teil eine ähnliche Wirksamkeit wie klassische pharmako- und psychotherapeutische Behandlungen und in vielen Kliniken ist Ausdauertraining mittlerweile, richtigerweise, Bestandteil der Depressionsbehandlung.

Was verhindert manchmal die konsequente Umsetzung dieser sehr einfachen und natürlichen Art der Gesunderhaltung? Und warum fällt es dem einen leichter, sich regelmäßig sportlich zu betätigen als dem anderen?

Natürlich muss man beachten, dass Sport nur vor dem Hintergrund einer entsprechenden körperlichen Verfassung bzw. eines entsprechenden Gesundheitszustandes durchgeführt werden sollte. Bei Beschwerden und Erkrankungen jeglicher Art sollte immer der Arzt zu Rate gezogen werden.

Menschen unterscheiden sich aber auch in ihrer Grundmotivation, sich sportlich und körperlich aktiv zu betätigen. Menschen mit einer hohen Motivation für körperliche Aktivität haben Spaß und Freude, sich körperlich aktiv zu betätigen, sich sportlich auszupowern und regelmäßig diese Aktivität zu suchen. Sport an sich hat für sie einen hohen Stellenwert, der mit positiven Gefühlen verbunden ist. Menschen, die diesbezüglich weniger motiviert sind, tendieren eher zur „Ruhe“ im weitesten Sinne, aus der sie ihre Kraft und Energie ziehen und entsprechend müssen sie sich mehr disziplinieren, um regelmäßig körperlich aktiv zu sein.

Häufig wird aber die mangelnde Zeit oder der Stress im Beruf oder Familie als Ursache angeführt, die so viel Energie raubt, so dass für sportliche Aktivität kein Antrieb und keine Kraft mehr bleibt. Aber gerade dann, wenn der Beruf, die Familie oder womöglich auch die Freizeit die Energiereserven zu erschöpfen drohen, sollte besonders auf Sport, Bewegung und Ausgleich geachtet werden, um nicht in einen Teufelskreis von Stress, mangelnden Ausgleich, zunehmender Inaktivität und anhaltender Dauerbelastung zu geraten. Eine positive Wirkung von Sport auf das psychische Wohlbefinden ist eben darin zu sehen, dass er maßgeblich zur Reduktion von Stress beiträgt. Immer, wenn man sich zu vielen Reizen ausgesetzt sieht und Gefühle von Überforderung entstehen, wird, das ist unser Erbe aus der Steinzeit, auch ein archaisches motorisches Reaktionsmuster aktiviert: man will kämpfen oder fliehen. Reagiert man diese „Bewegungsenergie“ nun nicht angemessen ab, so, vereinfacht gesagt, staut sich diese Energie und blockiert auch förmlich die kognitiven Fähigkeiten, die man zur Bewältigung von Belastungen eigentlich braucht. Andersherum: Gibt man stressbedingten Bewegungsimpulsen nach, wird nicht nur das subjektive Stresserleben reduziert, sondern auch die Fähigkeit, mit Belastungen umzugehen erhöht.

Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundheit gefunden.

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